In der Regionalliga der Herren gelang dem Sextett des SV SCHOTT Jena am Samstagabend das zuvor für unmöglich Gehaltene: Gegen den bislang verlustpunktfreien Tabellenführer Post SV Mühlhausen II erkämpfte sich das Team nach viereinhalb Stunden Höchstspannung ein 8:8-Remis.
Ausschlaggebend für den völlig unerwarteten Punktgewinn waren dabei zwei Faktoren. Zunächst verzichteten die Nordthüringer auf den Einsatz ihres erstligaerprobten Spitzenmanns Bohumil Vozicky und dann gelangen dem SCHOTT-Sechser gleich zwei im voraus nicht für möglich gehaltene Punktgewinne, denn sowohl der Erfolg des Doppels Chris Albrecht/Thilo Merrbach gegen Petr David/Sandijs Vasilijews (3:1) als auch der Fünfsatzerfolg von Nemanja Ignjatov gegen den bis dato ungeschlagenen und am Sonntag in der Bundesliga eingesetzten David fallen zweifelsfrei unter die Rubrik "sensationell". Während Albrecht/Merrbach im Doppel mit größter taktischer Konsequenz und nahezu perfekter Trefferquote glänzten, stellte Ignjatov die Nerven der Jenaer Fans auf eine Zerreissprobe. Nachdem er die ersten beide Sätze überraschend für sich gewinnen konnte, steigerte sich David und sicherte sich die Durchgänge drei und vier jeweils mit 11:4, so dass nicht wenige der Anwesenden davon ausgingen, die Partie sei nun zugunsten des sympathischen Tschechen in Diensten der Nordthüringer gekippt. Doch Ignjatov hielt erneut dagegen und führte im letzten Durchgang bis zum Stand von 10:7 ständig. Aber beim ersten Matchball blieb ein fulminater Topspin Ignjatovs an der Netzkante hängen, wenige Sekunden später hatte David zum 10:10 ausgeglichen und die ersten drei Matchbälle Ignjatovs abgewehrt. Gleiches passierte bei den jeweiligen 11:10- und 12:11- Führungen des serbischen Exnationalspielers, ehe dieser bei seinem sechsten Matchball David zu einem Vorhandfehler verleitete und unter dem Jubel der Fans den Satz und das Spiel mit 14:12 für sich entschied. Ähnlich dramatisch ging es nochmal beim Zwischenstand von 7:7 im Duell zwischen Thilo Merrbach und Christian Reim zu. Im Entscheidungsatz erarbeitete sich der Jenaer Merrbach leichte Vorteile ehe er beim Stand von 10:8 mit einem Vorhandtopspin auf die Tischkante seines Gegners den Sieg und somit den wichtigen achten Zähler in der Partie bejubeln durfte.
Im Gastspiel am Sonntag beim FC Bayern München gelang es dem SCHOTT-Sextett nicht ganz, an die hervorragende Leistung vom Samstagabend anzuknüpfen. Den verpatzten Doppelstart (0:3) konnten zwar Einzelsiege von Nico Stehle, Ignjatov und Carlos Lang noch egalisieren, doch als dann drei Einzelniederlagen in Serie von Albrecht, Rossi Niezgoda und Merrbach folgten, hatte sich das Blatt endgültig zugunsten der Bayern gewendet. Erneute Siege von Stehle ud Ignjatov dienten letztlich nur noch der Ergebniskorrektur, ehe der Gastgeber mit 9:5 die Punkte für sich verbuchen durfte.