Nichts für schwache Nerven war der Bundesligaauftakt des SV SCHOTT Jena in eigener Halle gegen den TTC Weinheim am Samstagabend.
Der Auftakt in die langersehnte Bundesligasaison ging zunächst einmal gründlich daneben. Nachdem beide Eingangsdoppel an die Badener gingen, brannte Tobias Rasmussen gegen SCHOTT Nummer 1 Nico Stehle ein Feuerwerk ab und erhöhte auf 3:0 für sein Team. Als dann auch noch Marko Petkov gegen den Weinheimer Spitzenmann Bence Majoros zwei Matchbälle im vierten Satz nicht nutzen konnte und in Durchgang fünf unterlag, schien beim Zwischenstand von 0:4 kaum mehr Hoffnung in Sicht, doch nach der 15minütigen Pause bewies das SCHOTT-Quartett Moral. Leonard Süß hatte wenig Mühe mit Tom Mayer (3:0) und auch Alexander Chen wurde seiner Favoritenrolle gegen den Ex-Leutzscher Jens Kurkowski gerecht (3:1) und verkürzte auf 2:4. So überzeugend Rasmussen gegen Stehle aufgespielt hatte, so wenig Chancen blieben ihm im Duell mit Petkov. Der Serbe in Jenaer Diensten ließ dem jungen Dänen nicht den Hauch einer Chance (3:0) und sorgte für den dritten Jenaer Zähler. Im dramatischen Duell der beiden Topspieler hatte Stehle am Ende die Nase vorn. Als Majoros bei 9:9 im Entscheidungssatz ein vermeidbarer Fehler unterlief, lagen seine Nerven blank und ein Aufschlagfehler der ungarischen Nachwuchshoffnung sorgte für den 4:4 Ausgleich. Als Chen dann Mayer keine Chance ließ (3:0) und das SCHOTT-Quartett erstmals in Führung ging, durften die 50 Fans sich sogar Hoffnungen auf den ersten Bundesligasieg machen. Dieser schien zum Greifen nahe, als Süß Kurkowski die ersten beiden Sätze klar dominierte, doch dann wusste sich Kurkowski zu steigern und dem jungen Jenenser fehlte mit zunehmender Dauer der Partie die nötige Sicherheit, um seine Angriffsschläge ins Ziel zu bringen.
So durften nach sich nach dreieinhalb Stunden Spielzeit beide Teams über je einen Zähler zum Saisonauftakt freuen. „Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber wenn man nach 0:4-Rückstand noch einen Punkt holt, muss man zufrieden sein“ beurteilte SCHOTT-Hallensprecher Jan Schmidt den dramatischen Spielverlauf.