Das zweite Bundesligaheimspiel des SV SCHOTT Jena entpuppte sich für Fans und Verantwortliche zu einem wahren Wechselbad der Gefühle. Zwar hatte man sich viel vorgenommen gegen den starken Mitaufsteiger aus dem Südwesten, doch die erste Hiobsbotschaft ereilte den SV SCHOTT bereits acht Stunden vor Spielbeginn, als sich Spitzenmann Nico Stehle wegen eines akuten Magen-Darm-Infekts krank melden musste. Da die Oberligavertretung des SV SCHOTT zu dem Zeitpunkt bereits zum Doppelspieltag ins Sächsische abgereist war, wurde mit Armen Torosjan ein Ersatzmann aus der Thüringenligavertretung gefunden, der sportlich nicht dazu beitragen würde Stehles Ausfall zu kompensieren.
Ungeachtet des frühen Rückschlags lieferte der SV SCHOTT einen couragierten Auftakt in die Partie. Das neu formierte Doppel Marko Petkov/Alexander Chen siegte sicher gegen Geir André Erlandsen und Florian Bluhm in drei Sätzen. Anschließend hielt Petkov den Defensivexperten Bluhm auch im Einzel 3:0 auf Distanz und Alexander Chen verwandelte gegen Erlandsen einen 1:2-Satzrückstand in einen 3:2-Sieg, so dass es zur Pause 3:1 für den SV SCHOTT hieß und die Chance auf einen Zähler oder gar einen Sieg plötzlich zum Greifen nahe schien.
So ging es zunächst auch nach der 15minütigen Unterbrechung weiter. Zwar blieb Torosjan erwartungsgemäß chancenlos gegen Marlon Spieß, doch Leonard Süß dominierte Sanmay Paranjape in den ersten beiden Sätzen nach Belieben und schien sicher auf der Siegerstraße zu sein, doch erneut verlor Süß im dritten Satz völlig den spielerischen wie taktischen Faden und am Ende die Partie mit 2:3. Nur wenige Minuten später wiederholte sich dieses Prozedere am Nebentisch in der Partie Petkov gegen Erlandsen. Bis zum Zwischenstand von 2:1 Sätzen und 9:5 Bällen für Petkov zweifelte keiner an einem Erfolg des serbischen Linkshänders, doch dann kippte auch diese Partie wie aus dem Nichts zugunsten der Gäste. Erlandsen gewann Satz vier mit 12:10, das Spiel im Entscheidungsdurchgang und erstmals gingen die Rand-Karlsruher mit 4:3 in Führung. Es folgte eine knappe, ebenfalls vermeidbare Niederlage von Chen gegen Bluhm, die im fünften Satz mit gelber Karte und abgezähltem Aufschlag ein unschönes Ende nahm. Süß, noch nicht über die Niederlage in seiner ersten Partie hinweg, blieb dann gegen Spieß chancenlos und die erste Saisonniederlage des ersatzgeschwächten SCHOTT-Quartetts stand fest.
„Dass wir ohne Nico gegen Grünwettersbach verlieren, ist sicher nicht verwunderlich. Die Art und Weise, wie die Niederlage trotz guter Chancen auf Zählbares zustande kam, ist allerdings schon bitter.“ fasst SV SCHOTT-Abteilungsleiter Tischtennis den am Ende ernüchternden Abend zusammen.