Nach gut dreieinhalb Stunden Spielzeit stand den Spielern und Anhängern des SV SCHOTT-Bundesligaquartetts der Herren gestern Abend die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Eine vom ersten Ballwechsel an hochklassige und äußerst spannende Partie endete 4:6. Die Gäste aus der Narrenhochburg Mainz entführten auf den letzten Drücker beide Punkte.
Schon in den Eingangsdoppeln kündigte sich der knappe Spielverlauf an. Nico Stehle und Marko Petkov hatten alle Hände voll zu tun, um ihre Partie gegen Felipe Olivares und Dennis Müller in vier Sätzen zu gewinnen. Alexander Chen und Leonard Süß kämpften sich nach zwei verlorenen Sätzen in die Partie gegen Jörg Schlichter und Li Bing, um im Entscheidungsdurchgang der Erfahrung der Mainzer Tribut zollen zu müssen.
Auch im vorderen Paarkreuz verlief die Partie absolut ausgeglichen. SCHOTT-Nummer eins Stehle, der nicht seinen besten Tag erwischte und die ihm so typisch Schlagsicherheit öfter als gewohnt vermissen ließ, zeigte sich kämpferisch vorbildlich und rettet sich sowohl gegen Olivares als auch gegen Schlichter jeweils in den fünften Satz, musste am Ende aber in beiden Partien den Gegnern zum Sieg gratulieren. Ganz anders Petkov, der seine wohl beste Vorstellung dieser Saison gab. Im fünften Satz gegen Schlichter gelang es dem 05er zwar, einen 1:6 Rückstand bei 6:6 zu egalisieren, doch Petkov behielt seine Nerven wie den Gegner im Griff und triumphierte am Ende mit 14:12. Noch besser lief es für Petkov gegen seinen früheren chilenischen Trainingspartner Olivares. Gut auf dessen gefährliche Aufschläge eingestellt, gelang es Petkov immer wieder, den richtig dosierten Topspin in Olivares Vorhand zu platzieren und am Ende in vier Sätzen zu gewinnen.
Im unteren Paarkreuz wurden zunächst die Punkte geteilt. Süß legte gegen Müller stark los, verspielte aber im ersten Satz eine 8:2 Führung und konnte im zweiten Durchgang mehrere Satzbälle nicht verwandeln, so dass Müller in drei Sätzen die Oberhand behielt. Der Mainzer Routinier Bing hatte zwar zwei Sätze lang das Nachsehen gegen Chen, doch er stellte sich taktisch immer besser auf den jungen Österreicher ein, so dass auch hier der Entscheidungssatz anstand. In diesem gelang es Chen aber nach einem Timeout in der Mitte des Satzes, seine taktische Linie wieder zu finden und die Partie mit 11:5 für sich zu entscheiden.
In den letzten beiden Einzeln der Partie musste beim Zwischenstand von 4:4 die Entscheidung fallen. Süß gelang es gegen Bing nur im ersten Satz, den erfahrenen Chinesen unter Druck zu setzen. Anschließend gelang es Bing immer besser, mit präzisen Blocks und cleveren Schnittwechseln den jungen Jenenser zu Fehlern zu zwingen und die Partie in vier Sätzen für sich zu entscheiden. Am Nebentisch schien Chen nach den gewonnen beiden ersten Sätzen gegen Müller bereits auf dem Weg zum 5:5-Remis, doch in Durchgang drei verlor er den Faden und fand auch in den Sätzen vier und fünf nicht mehr zu seiner gewohnten Vorhandtopspin-Trefferquote, so dass am Ende nur die 05er Grund zum Jubeln hatten.