Der SV Schott Jena hat sich am Wochenende in den beiden Heimspielen gegen den SVH Kassel und den SV Mittelbuchen zwei packende, jeweils über vier Stunden dauernde Partien geliefert, die am Ende beide mit 8:8 leistungsgerecht unentschieden endeten.
Im gestrigen Duell mit dem SVH Kassel, der den zweiten Tabellenplatz belegt und noch Chancen auf den Meistertitel hat, ging das Schott-Sextett als Außenseiter an die Tische und spielte dementsprechend frei auf. Diese Lockerheit resultierte in einer 2:1-Führung nach den Eingangsdoppeln und als dann im vorderen Paarkreuz sowohl Chris Albrecht (3:1 gegen Stas Blumhardt) als auch Rostislav Niezgoda (3:0 gegen David Gallina) punkteten, wurde klar, dass an diesem Tag eine Überraschung möglich sein könnte. Doch die Nordhessen hielten dagegen. Martin Ewert musste sich Routinier Klaus Scherb im Entscheidungssatz geschlagen geben. Zwar konnte dann Thilo Merrbach mit einer taktisch klugen Leistung und dem nötigen Quäntchen Glück Martin Reinbold mit 3:0 bezwingen, im unteren Paarkreuz war jedoch kein Kraut gegen die Überlegenheit der Gäste gewachsen. Sven-Lars Hintsche bezwang Jörg Leutbecher mit 3:1 Sätzen und Raphael Albrecht musste sich Julian Koch gar in drei klaren Sätzen beugen, so dass nach dem ersten Einzeldurchgang beim Zwischenstand von 5:4 für den SV Schott die Partie wieder völlig offen war.
Als im vorderen Paarvergleich nahezu zeitgleich Chris Albrecht gegen Gallina und Niezgoda gegen Blumhardt 9:11 im fünften Satz unterlagen, schienen die Kasseler die Partie zu ihren Gunsten wenden zu können, doch ein disziplinierter Merrbach, der Scherb überraschend mit 3:1 bezwang, sowie ein hochmotivierter Ewert, der Reinbold mit 3:0 dominierte, sorgten dafür, dass die Führung beim Stand von 7:6 wieder beim Schott-Sechser lag. Für den Ausgleich sorgte dann Koch, der auch gegen Leutbecher keinen Satz abgab. Raphael Albrecht drohte zum tragischen Helden der Partie zu werden, als es ihm beim Zwischenstand von 8:2 im fünften Satz gegen Hintsche nicht mehr gelang, auch nur einen einzigen Punkt zu erzielen und er folgerichtig mit 8:11 unterlag. Dass es nicht so weit kam, dafür sorgten am Nebentisch im Entscheidungsdoppel sein Bruder Chris mit Doppelpartner Merrbach, die in einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie im fünften Satz mit 11:9 die Oberhand über Blumhardt/Scherb behielten und somit das Remis unter Dach und Fach brachten.Auch im heutigen Match gegen den SV Mittelbuchen, der von der Papierform her der vermeintlich leichtere Gegner sein sollte, belegen die Rand-Hanauer doch Platz sieben in der Tabelle und haben zumindest rechnerisch den Klassenerhalt noch nicht ganz sicher, sollte den Doppeln eine entscheidende Bedeutung zukommen. Doch waren die Doppel gegen Kassel noch der Trumpf der Jenaer, so konnte heute nur ein einziges Doppel durch Chris Albrecht/Merrbach gewonnen werden. Auf den 1:2-Rückstand in den Eingangsdoppeln folgten Punkteteilungen in allen drei Paarkreuzen. Chris Albrecht siegte gegen Nico Nowigk 3:1 während Niezgoda seinem Landsmann Lukas Soucek mit dem gleichen Ergebnis unterlag. Ewert dominierte Herbert nach Belieben, Merrbach jedoch musste sich dem trotz junger Jahre abgeklärt agierenden Nuri Nasratullah 1:3 beugen. Leutbecher besiegte den favorisierten Kenan Abel in einer tollen Vorstellung mit 3:1 Sätzen, während Raphael Albrecht zu fahrig agierend gegen den erfahrenen Beller klar unterlag. Beim Zwischenstand von 4:5 ging es in die die zweite Einzelrunde, in der Niezgoda (3:0 gegen Nowigk), Ewert (hart umkämpftes 3:2 gegen Nasratullah), Merrbach (souveränes 3:0 gegen Herbert) und Leutbecher (konzentriertes 3:0 gegen den unbequemen Beller) für Jena punkteten, während die Brüder Chris und Raphael Albrecht ihren Gegner Soucek und Abel jeweils nach dem Entscheidungssatz zum Sieg gratulieren mussten. Beim Stand von 8:7 folgte dann das Entscheidungsdoppel, in dem Chris Albrecht/Merrbach heute gegen die noch ungeschlagenen Soucek/Nasratullah ihre erste Rückrundenniederlage im Doppel (1:3) hinnehmen mussten.
Durch die beiden Unentschieden hat sich das Punktekonto des SV Schott nun auf 17:9 erhöht und der dritte Tabellenplatz vor dem TTV Stadtallendorf (17:11 Zähler) ist vorerst gesichert. Diesen zu verteidigen wird auch das Ziel beim nächsten Auftritt des Schott-Sextetts am 21.03. beim Gießener SV sein. Das knapp mit 9:7 gewonnene Hinspiel zeigt, dass auch in dieser Partie mit großer Spannung gerechnet werden darf.