Zwei Derbys ohne Zündstoff
SV SCHOTT besiegt problemlos den Post SV Zeulenroda 9:1 und TTZ Sponeta Erfurt 9:0
Im Fußball undenkbar, in der Tischtennis-Oberliga Realität: ein Thüringen-Derby Jena gegen Erfurt in friedlich-freundschaftlicher Atmosphäre. Dass am Sonntagnachmittag in der Kastanienschul-Turnhalle keinerlei Schärfe ins Spiel kam, war nicht zuletzt der klaren Ausgangslage geschuldet – SCHOTT ging als verlustpunktfreier Tabellenführer ins Rennen, die Landeshauptstädter als punktloses Schlusslicht.
Als Erfurts Nummer zwei Marcelo Fernandez, der seinen Zug von Leipzig nach Jena verpasst hatte, mit einer halben Stunde Verspätung in der Halle auftauchte, konnte es endlich losgehen. SCHOTT gewann alle drei Eingangsdoppel, wobei lediglich Carlos Lang und Martin Ewert wirklich kämpfen mussten, um gegen Fernandez/Richter zu gewinnen.
Es folgte das hochklassigste und gleichzeitig spannendste Match das Tages: Pavol Mego bereitete der unorthodoxe, effektive Stil von Erfurts Spitzenspieler Sebastian Sauer erhebliches Kopfzerbrechen. Zu häufig reagierte der Slowake in Jenaer Diensten zu passiv auf die Noppen-Flatterbälle, mit denen Sauer seine Punkte vorbereitete und mit schnellen oder spinreichen Vorhand-Topspins abschloss. Bei 1:2 Satzrückstand und 1:3 Punkten im Vierten nahm Carlos Lang gerade noch rechtzeitig eine Auszeit für seinen Teamkollegen, der anschließend immer mutiger spielte und im fünften und entscheidenden Durchgang schließlich alles traf. Unterdessen hatte Nemanja Ignjatov am Nebentisch Marcelo Fernandez im Eiltempo besiegt, damit stand es 5:0 und die Vorentscheidung war längst gefallen.
Anschließend sah es kurzzeitig so aus, als würde Chris Albrecht den Erfurter Ehrenpunkt zulassen. Jenas Kapitän wirkte während des gesamten Matches gegen Erik Richter etwas verkrampft, kam nach einem tödlichen Netzroller bei stand von 1:1 Sätzen und 9:9 im dritten Durchgang aber schließlich noch zu einem 3:1-Arbeitssieg. In toller Spiellaune präsentierte sich dagegen Carlos Lang am Nebentisch, der Sascha Hoffmann nicht den Hauch einer Chance ließ. Auch beim Spiel zwischen Martin Ewert und Andre Stolze war der Klassenunterschied deutlich zu spüren (3:0), und Leonard Süß genügte beim 3:1-Erfolg über Enrico Fussy eine durchschnittliche Leistung, um den 9:0-Sieg perfekt zu machen.
Genauso wenig Mühe wie mit den Erfurtern hatte SCHOTT tags zuvor mit Post Zeulenroda, wobei auch hier einige interessante Matches zustand kamen. So musste sich Carlos Lang mächtig strecken, um sich in fünf hart umkämpften Sätzen bei Sebastian Carl für die Niederlage beim Thüringer Endranglistenturnier Mitte September zu revanchieren. Die gefühlt 100. Auflage des Duells der beiden großen Thüringer Nachwuchshoffnungen Leonard Süß und Kevin Meierhof entschied diesmal der Jenaer relativ klar für sich. Nicht schlecht staunte Nemanja Ignjatov, als ihm die knallharten Vorhand-Topsins von Zeulenrodas Spitzenmann Krzystof Strzakowski um die Ohren flogen. Nach einer taktischen Umstellung hatte Ignjatov jedoch keinerlei Probleme mehr und gewann sicher 3:1. Den Ehrenpunkt hatten sich die Zeulenrodaer bereits im Doppel geholt – Leonard Süß/Pavol Mego unterlagen Krzystof Strzakowski/Phillip Schädlich in drei Sätzen.