Nach viereinhalb Stunden Spielzeit war das Ostthüringer Derby in der Oberliga Mitte am Samstagabend zwischen Gastgeber VfB Schleiz und der zweiten Mannschaft des SV SCHOTT Jena entschieden. Durch einen denkbar knappen 9:6-Sieg entführten die Jenaer beide Punkte und landeten so einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf, der das Team vom achten auf den fünften Tabellenrang katapultierte.
Dabei war das brisante Match gekennzeichnet von zahlreichen Führungwechseln. Nach den Doppeln hatte die Zweite durch Siege der Kombinationen Rostislav Niezgoda/Jan Skvrna und Roman Lankisch/Niklas Meding mit 2:1 die Nase vorn, doch die Antwort des starken vorderen Paarkreuz der Schleizer ließ nicht lange auf sich warten. Ales Hanl und Michal Spalek brachten ihr Team durch ungefährdete Siege gegen Philip Schädlich und Niezgoda mit 3:2 in Front.
Den nächsten Führungswechsel brachte der Auftritt der SCHOTT-Mitte. Skvrna gewann in drei knappen Sätzen gegen Mark Simpson und Philipp Tresselt setzte sich nervenstark mit 14:12 im Entscheidungssatz gegen Routinier Tomas Cerverny durch und so seine Mannschaft mit 4:3 zurück in Front. Nachdem dann Meding gegen Andreas Kittelmann mit 21:19 im vierten Satz die Oberhand behielt und der SV SCHOTT mit 5:3 führte, schien eine Vorentscheidung zugunsten der Saalestädter in der Luft zu liegen, doch der Schleizer Kapitän Sandy Plohmann rang Lankisch im Entscheidungssatz nieder und verkürzte auf 4:5 ehe Hanl mit einem 11:9 gegen Niezgoda im fünften Satz für den Gleichstand sorgte. Rückkehrer Schädlich war es dann vorbehalten, mit einem immes wichtigen Viersatzsieg über Spalek die erneute Jenaer Führung (6:5) herzustellen. Diese hielt auch das mittlere Paarkreuz. Zwar musste sich Tresselt Simpson in fünf Sätzen geschlagen geben, doch Skvrna erhöhte mit seinem zweiten Einzelerfolg des Tages gegen Cerveny auf 7:6 für den SV SCHOTT. Meding schien beim Zwischenstand von 2:1 und 10:4 schon auf der sicheren Siegerstraße zu sein, doch Plohmann wehrte sechs Matchbälle in Serie ab und gewann den vierten Satz noch. Im Entscheidungssatz jedoch behielt Meding die Nerven und setzte sich ebenso mit 11:9 durch, wie auch am Nebentisch Kapitän Lankisch gegen Kittelmann, so dass die beiden nervenaufreibenden Partien für den 9:6-Endstand für die Jenaer sorgten.
"Natürlich ist so ein umkämpfter Derbysieg etwas ganz Spezielles, doch noch wichtiger sind die zwei Punkte im Abstiegskampf. Mit der Verstärkung durch Philip Schädlich in der Rückrunde und der guten Ausgangssituation vor den Duellen mit den direkten Kontrahenten im Abstiegskampf bin ich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten werden.", beurteilt SV SCHOTT Abteilungsleiter Tischtennis Andreas Amend die weiteren Chancen der Zweiten.