Als etwas enttäuschend empfand das junge Oberligateam das Punktspielwochenende, bei dem es gegen den 1. TTV Richtsberg ein knappes 7:9 und am Folgetag ein klares 2:9 gegen den Post SV Mühlhausen II gab.
Die Enttäuschung galt jedoch nur dem Samstagspiel, bei dem die 2. Herrenmannschaft zum ersten Mal in dieser Saison auswärts an die Tische musste. Gegen den Hessenligaaufsteiger 1. TTV Richtsberg sollte im direkten Abstiegskampf wenigstens ein Punkt eingefahren werden. Dass daraus nichts wurde, lag wohl vor allem am oberen und mittleren Paarkreuz, welches an diesem Tag unter ihren Möglichkeiten blieb.
Zu Beginn konnte die wichtige Führung aus den Doppeln mitgenommen werden. Sowohl das Spitzendoppel Albrecht/Niezgoda (3:0 gegen Specht/Weiß) als auch Merrbach/Marth (3:2 gegen Domeika/Behnke) lösten ihre Aufgabe gut. Nur Schädlich/Meierhof mussten dem favorisierten Doppel Asenov/Grohmann mit 1:3 Tribut zollen. Leider konnten im Anschluss weder Albrecht (1:3 gegen Asenov) noch Schädlich (1:3 gegen Domeika) ihre bisherige steigende Leistungskurve bestätigen und mussten wie auch Merrbach, der mit seiner Leistung gegen Specht (0:3) ebenso unzufrieden war, die Führung des Gastgebers zulassen, von man sich nicht mehr erholte. Niezgoda hielt sein Team nach verschlafenen ersten Satz gegen Weiß jedoch im Rennen (3:1). Im Anschluss folgte das erste Break. Während Marth gegen Behnke nie in Schwierigkeiten geriet und sein Spiel schnell erfolgreich abschloss (3:0), entstand am Nebentisch ein Spiel auf allerhöchstem Niveau. Meierhof lieferte sich mit dem aktuellen Top 48-Sieger der Schüler Grohmann ein Spiel auf Messers Schneide, bei dem fast jeder Ballwechsel die Zuschauer und Mannschaftskollegen zum Staunen brachte. Nach unzähligen Topspin-Topspin-Duellen fand sich Meierhof mit einer 6:1- und 9:7-Führung im Entscheidungssatz wieder, welchen er trotz großen Kampfes noch verlor (2:3).
Beim Stand von 4:5 hoffte das Team nun auf wenigstens einen Punkt aus dem oberen Paarkreuz, der an diesem Tag auch mehr als möglich gewesen wäre. Doch auch hier spielten Schädlich und Albrecht gegen Asenov bzw. Domeika nicht ihr bestes Tischtennis und unterlagen folgerichtig mit 1:3, bzw. 0:3. Niezgoda kämpfte sich gegen den unangenehm zu spielenden Specht immer besser ins Spiel (3:1). Merrbach brauchte im Anschluss wie schon sein Teamkollege einen Satz gegen Weiß, um mit der richtigen Taktik erfolgreich zu punkten (3:1). Beim Stand von 6:7 ruhten die Hoffnungen auf dem an diesem Tag überragend aufgelegten unteren Paarkreuz. Meierhof löste auch trotz einiger Konzentrationslücken seine Aufgabe mit Bravour gegen Behnke (3:1). Bei Marth entwickelte sich am Nebentisch ein ähnliches Szenario gegen Grohmann wie schon in der ersten Einzelrunde. Sensationelle Bälle am laufenden Band spielend, waren sich schnell alle einig, dass an diesem Tag wohl das untere Paarkreuz das spannungsbringenste und begeisternste war. Fast identisch zur ersten Runde führte Marth im entscheidenden Durchgang mit 6:2, den er trotz guten Spiel am Ende hauchdünn abgab (2:3).
Mit 7:8 im Rücken wollten Albrecht/Niezgoda ihrem Team wenigstens das Unentschieden sichern. Gegen Asenov/Grohmann sah nach dem ersten sicher gewonnenen Satz auch alles danach aus. Doch während vor allem der junge Grohmann immer besser ins Spiel fand, haderten die Jenenser immer häufiger mit ihren produzierten Fehlern. So gingen alle folgenden Sätze mit 11:8 an den Gastgeber (1:3), der mit dem 9:7 Erfolg und den damit einhergehenden Punkten nun endgültig Anschluss an die Mittelfeldmannschaften gefunden hat.
Am Sonntag stellte sich im letzten Heimspiel der Hinserie der Aufstiegsaspirant Post SV Mühlhausen II vor. Mit 16:0 Punkten im Gepäck war bereits im Voraus klar, dass es der Regionalligareserve nur darum gehen konnte, sich Best möglichst zu verkaufen. Im Nachhinein waren wenigstens 2-3 Punkte mehr möglich.
Gleich zu Beginn gelang man in einen 0:3-Rückstand. Sehr ärgerlich war aber vor allem, dass in jedem der drei Doppel ein Sieg möglich gewesen wäre. Albrecht/Niezgoda brachten gegen Theissmann/Schieke nie konsequent ihre taktische Linie durch, vergaben mehrere Satzbälle und so auch die erhoffte Führung (1:3). Am Nebentisch bahnte sich jedoch die erste große Überraschung an. Die bisher noch sieglosen Schädlich/Meierhof spielten gegen das bisher ungeschlagene Spitzendoppel Vainula/Vasiljevs wie aus einem Guss und führten im finalen Durchgang mit 8:6. Doch mehrere risikovolle erfolgreiche Gegentopspins der Mühlhäuser brachten diese zurück ins Spiel und drehten dies knapp zu ihren Gunsten (2:3). Merrbach/Marth führten gegen Kartuzovs/Wenzel schnell mit 2:0, ließen ihre Gegenüber jedoch immer stärker werden und machten mit ihrem 11:13 im Entscheidungssatz den Fehlstart perfekt (2:3).
Schädlich und Albrecht hatten im Anschluss gegen Vainula, bzw. Theissmann wenig entgegenzusetzen (jeweils 0:3). Niezoga vergab gegen Kartozovs viele Führungen und Möglichkeiten und musste sich daher dreimal mit 9:11 geschlagen geben (0:3). Für den ersten Punkt sorgte dann Merrbach, der sich nach verlorenen ersten Satz gegen Vasiljevs in einen wahren Rausch spielte und mit klugem Spiel sein Gegenüber mit 3:1 bezwang. 180° gedreht zum Vortag hat sich am Nebentisch Marth. Gegen Richtsberg noch absolut kämpferisch und energisch, haderte er gegen den Jugendspieler Wenzel so häufig mit sich und den Gegebenheiten, dass eine unnötige 2:3 Niederlage zu Buche stand. Besser machte es da Meierhof, der sein spielstarkes Wochenende mit einem glatten 3:0 Sieg gegen Schieke krönte und diesem damit die erste Niederlage im unteren Paarkreuz bescherte. Schädlich spielte im Spitzeneinzel gegen Theissmann lange gut mit, gewann den zweiten Satz sicher, musste aber am Ende die Überlegenheit des langjährigen Bundesligaspielers anerkennen (1:3). Vainula machte gegen Albrecht am Nebentisch mit einem sicheren 3:0 Erfolg den 9:2 Sieg des Favoriten fest.
Mit 6:6 an Position 6 der Tabelle platziert, haben die jungen Jenenser gleich am nächsten Wochenende auswärts gegen die Randkassler TTC Hofgeismar und den Tabellendritten TVV Stadtallendorf die Möglichkeit, die vergebene Chance gegen Richtsberg wieder gutzumachen. Vor allem gegen den TTC Hofgeismar erhofft man sich die dringend benötigten Punkte.