Nach drei verlustpunktfreien Heimspielen ging es für die Regionalliga-Akteure vom SV SCHOTT an diesem Wochenende erstmals auswärts an die Tische. Mit der Bundesliga-Reserve von Fulda Maberzell stand am Samstag ein Gegner auf dem Programm, welcher in Bestbesetzung eine zu große Hürde für die Saalestädter darstellen dürfte. Doch Fulda verzichtete sowohl auf den dänischen Nationalspieler Jonathan Groth als auch auf den erstligaerfahrenen Feng Zhe.
Nach den Eingangsdoppeln führte man mit 2:1, wobei die Kombination Lang/Schädlich gegen Kosler/Wedertz im Entscheidungssatz die besseren Nerven behielt (11:8). Das obere Paarkreuz teilte anschließend die Punkte. Ignjatov bot Fuldas DTTL-Reservist Meng Qing Yu ordentlich Paroli, doch hatte dieser stets die bessere Antwort in seinen Schlägen (1:3). Nico Stehle beherrschte Thorsten Mähner nach Belieben (3:0) und zeigte eindrucksvoll, dass er nach langwieriger Schulterverletzung wieder zurück zu alter Stärke findet. Im mittleren Paarkreuz fand Pavol Mego gegen Michael Wedertz stets ein adäquates Mittel (3:1), jedoch verlor Carlos Lang gegen Arno Kosler mit 3:2 in der Verlängerung, wobei er sich im finalen Durchgang nach einem 2:7-Rückstand noch einen Matchball erkämpfte. Leonard Süß zeigte gegen Ersatzmann Arnold Scholl trotz Satzverlust eine abgeklärte Leistung (3:1), Philip Schädlich hingegen erwischte gegen Abwehr-Routinier Peter Nawrath einen rabenschwarzen Tag und fand zu selten das rechte Timing seiner Angriffe (1:3).
Nach der 5:4-Halbzeitführung steigerte sich Stehle gegen Meng von Satz zu Satz, doch spielte der gebürtige Chinese nahezu „wie aus einem Guss“ (0:3). Ignjatov musste gegen den stark aufgelegten Mähner alle Register ziehen und lieferte sich mit seinem Kontrahenten ein sehenswertes Match mit spektakulären Ballwechseln (3:2). In der Mitte baute Mego nach anfänglichem Satzverlust enormen Druck auf Kosler auf, welcher diesem nicht Stand halten konnte (3:1). Lang spielte gegen Wedertz etwas konzentrierter als im ersten Einzel und gewann mit 3:1. Am Nachbartisch zeigte Süß seine Qualitäten gegen das Abwehrspiel, behielt mit 3:0 die Oberhand und schnürte den Sack zum 9:5 zu.
Am Sonntag wartete mit der SpVgg Hochheim eine ähnlich hart zu knackende Nuss. Auch hier wurde das SCHOTT-Team durch die Abwesenheit von Hochheims Nummer 2, Michael Wieger, leicht begünstigt. In den Doppel siegten Stehle/Ignjatov erwartungsgemäß gegen Renkewitz/Wiechers (3:0). Ein dramatisches Match hingegen bestritten Mego/Süß am Nachbartisch. Gegen die bilanzstarke Abwehr-Formation Gehm/Weitz ließ sich die 2:3-Niederlage nach großem Kampf jedoch nicht verhindern. Lang/Schädlich verpassten in den ersten beiden Sätzen gegen Wilhelm/Jatta ihre Chancen, holten sich jedoch die nächsten beiden Sätze um am Ende doch den Gastgebern gratulieren zu müssen (2:3).
Im oberen Paarkreuz macht Stehle dort weiter, wo er am Vortag aufgehört hatte und besiegte Christopher Wilhelm deutlich. Ignjatov mach es ihm gegen Frank Renkewitz gleich (beide 3:0). Nun traf Mego mit Daniel Weitz auf einen angriffslustigen Defensiv-Künstler. Die Hochheimer Zuschauer hatten endlich Gelegenheit, um ihre Mannschaft lautstark zu „pushen“, denn Weitz brachte fast jeden Ball zurück und ging stets zu seinen gefürchteten Gegenattacken über, welche oft das Ziel fanden. Das musste Mego nach 9:11 im Entscheidungssatz leider anerkennen, obwohl die Partie keinen Verlierer verdient hatte. Nun kam es zum ersten Auftritt von Martin Ewert in dieser Saison. Nachdem der Gips (Mittelfußbruch) am Montag entfernt wurde, bestritt Ewert neben Physiotherapie schon leichtes Training. „Ich wollte mich nicht einfach aufstellen lassen um die Hand des Gegners zu schütteln – sowas bekomm ich nicht hin“, meinte Ewert motiviert wie eh und je. Phasenweise erlebten seine Teammitglieder schon wieder atemberaubende Bälle, doch reichte es gegen den enorm sicheren Andreas Gehm in den Endphasen der Sätze nicht (0:3). Lang hatte gegen Ersatzspieler Wiechers wenig Probleme (3:0), ebenso wie anfangs Leonard Süß gegen David Jatta. Doch der Youngster geriet zunehmend in die passivere Rolle und musste sich Jatta mit 2:3 beugen. Das obere Paarkreuz punktete wie erwartet – Stehle im Expresstempo gegen Renkewitz und Ignjatov mit taktischer Übersicht gegen Wilhelm. Auch Ewert konnte gegen Weitz an diesem Tag nichts ausrichten (0:3), doch Mego wollte am Main nicht die zweite Einzelniederlage kassieren. Sichtbar überlegter spielte er gegen Gehm, welcher sich durch einen großartigen Lauf imposant in den Finaldurchgang spielte. Doch Mego war zu bissig und errang den wichtigen 3:2-Sieg für sein Sextett. Lang bot anschließend gegen Jatta ein nahezu fehlerfreies Rückschlagspiel (3:0), währenddessen Süß gegen Wiechers erneut den Endstand zum 9:6 besiegeln durfte (3:0).
Mit 10:0 Punkten steht der SV SCHOTT nach fünf Spieltagen weiterhin an der Tabellenspitze. Am 17.11. / 18:00 Uhr treffen die Jenaer vor heimischer Kulisse jedoch auf den Zweitplatzierten dieser Staffel. Der TTC Ober-Erlenbach 1987 verfügt über ein ebenso starkes Team, weshalb guter Tischtennis-Sport garantiert sein dürfte.