Die 25. Thüringer Tischtennis-Landesmeisterschaften, die am Wochenende in Waltershausen ausgetragen wurden, hatten in den Herrenkonkurrenzen jede Menge Überraschungen zu bieten, während bei den Damen die Favoritinnen ihren Rollen gerecht wurden.
Topfavoritin Sophie Schädlich vom SV SCHOTT dominierte die Einzelkonkurrenz bis zum Viertelfinalsieg über Milena Popovska (USV Jena) gar ohne Satzverlust, ehe sie im Halbfinale die einzige für sie kritische Situation im Duell mit Christiane Frank (SSV Schlotheim) überstehen musste, denn der Nordthüringer gelang es, sich einen 3:2-Satzvorsprung zu erarbeiten, den Sophie dann aber mit einer deutlichen Leistungssteigerung überwand. Die Sätze sechs und sieben gingen zu fünf und sechs klar an die Favoritin, die so im Finale stand. Dort traf Sophie wie erwartet auf ihrer Teamkollegin Katharina Overhoff, die ihrerseits lediglich beim 4:2 Achtelfinalsieg gegen Margarita Tischenko (TTZ Sponeta Erfurt) ernsthafte Gegenwehr zu überwinden hatte. Im Finale selbst behielt Sophie, wie schon in zahlreichen direkten Aufeinandertreffen der Konkurrentinnen zuvor, nach verlorenem ersten Satz souverän die Oberhand in fünf Durchgängen. Im Damendoppel traten die beiden SCHOTT-Nachwuchsspielerinnen gemeinsam an und sicherten sich erwartungsgemäß den Landesmeistertitel durch ein 3:1 im Finale gegen die Erfurter Kombination Patricia Jarsetz/Tischenko.
In der Herrenkonkurrenz war Sophies Bruder Philip Schädlich eines der Opfer der zahlreichen Turnierüberraschungen. Bis ins Halbfinale ließ der Regionalligaspieler nichts anbrennen auf dem Weg zum erhofften Landesmeistertitel, doch sein ehemaligen Mannschaftskamerad Marius Marth, seit dieser Saison in Diensten von Thüringenligist VfB Schleiz, zog im Aufeinandertreffen der beiden beim Zwischenstand von 2:1 für Schädlich alle Register, gewann drei Sätze in Folge und zog so ins Finale ein, das er anschließend in fünf Durchgängen gegen Dominik Meisel (TSV Nobitz) gewann. Meisel hatte im Halbfinale den überraschenden Siegeszug von SCHOTT-Thüringenligaakteur Sascha Julius bei seinem Debüt bei einer Thüringer Landesmeisterschaft gestoppt. Julius hatte am Samstag mit Siegen über die oberligaerfahrenen Kevin Meierhof (TTZ Sponeta Erfurt) und Christian Reim (Post SV Mühlhausen) den Einzug in die Endrunde geschafft und dann im Achtelfinale drei Matchbälle in Folge gegen Sebastian Carl (TTZ Sponeta Erfurt) abgewährt, um anschließend den entscheidenden siebten Satz zu gewinnen. Im Viertelfinale ließ er dann Vereinskamerad Falk Stuhlmacher, der in der Gruppenphase als einziger Spieler des Turniers dem späteren Landesmeister Marth eine Niederlage zufügt hatte, mit 4:1 keine Chance. Wie Stuhlmacher erreichte auch SCHOTT-Oberligaspieler Roman Lankisch das Viertelfinale, in welchem er gegen den späteren Vizemeister Meisel eine 3:2-Satzführung nicht ins Ziel brachte. René Wolf und Philipp Tresselt brachte das Turnier bereits das Vorrundenaus. Wolfs unerwartete Niederlage gegen die Erfurter Nachwuchshoffnung Timothy Franke hatte ähnlich fatale Auswirkungen wie Tresselts 1:3 gegen Horst Voigt (SU Lok/Motor Altenburg). Mit je 1:2 Spielen mussten sich beide mit dem dritten Gruppenplazt abfinden. Nachrücker Markus Diederich musste mit drei Niederlagen in den Gruppenspielen die Stärke der Konkurrenz anerkennen.
Auch im Herrendoppel gab es zahlreiche Überraschungen. Die an Nummer eins gesetzte Kombination Schädlich/Marth musste im Viertelfinale gegen die Altenburger Kombination Stein/Ngo die Segel streichen; die an zwei gesetzten Erfurter Carl/Meierhof unterlagen gar schon im Achtelfinale. Die SCHOTT-Zufallskombination Julius/Wolf hingegen schaffte es bis ins Endspiel, musste sich nach einer klaren Niederlage gegen den ehemaligen SCHOTT-Regionalligaspieler Martin Ewert (OTG Gera) und Meisel mit Silber begnügen.