SV SCHOTT Jena - Abteilung Tischtennis

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Standortbestimmung in Hettstedt

Kapitän der 1. Herren: Thilo MerrbachSchott-Tischtennisspieler starten hochmotiviert in heiße Phase der Saisonvorbereitung

Intensives Büffeln fürs Studium, entspanntes Steinplatten-Pingpong im Freibad oder stressige Hochzeitsvorbereitungen: Für die Oberliga-Männer des SV Schott Jena waren in den letzten Monaten andere Dinge wesentlich wichtiger als Tischtennis. Nun jedoch hat die heiße Phase der Saisonvorbereitung begonnen - drei Wochen vor der Auftaktpartie in Gießen geht die Reise am Samstag zum Testspiel nach Hettstedt. "Erst danach werden wir wirklich wissen, wie weit wir noch von unserer Bestform entfernt sind", sagt Mannschaftskapitän Thilo Merrbach (Foto). Der frisch verheiratete Lehramtsstudent weiß genau: Mit den überzeugenden Leistungen der vergangenen Saison - Schott wurde am Ende überraschend Dritter und verlor in der Rückrunde kein einziges Spiel - haben er und seine Teamkollegen die Messlatte selbst sehr hoch gelegt. „Es wird nicht leicht sein, das zu wiederholen", ahnt Merrbach. „Aber nach dem dritten Tabellenplatz können wir nicht sagen, dass wir diesmal nur irgendwo im Mittelfeld mitspielen wollen". Sollte alles optimal laufen, könnte das Schott-Sextett sogar Platz zwei erreichen - gleichbedeutend mit der Teilnahme an der Relegation und damit die Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga. Den hat der Abteilungsvorstand als langfristiges Ziel ausgegeben - ohne damit die Mannschaft bereits in dieser Saison unter Druck setzen zu wollen.



Obwohl das Oberliga-Team ohne personelle Veränderungen die kommenden Herausforderungen angeht, sieht Thilo Merrbach noch Luft nach oben. Vielleicht nicht so sehr bei Spitzenspieler Chris Albrecht, für den bereits eine Wiederholung seiner starken 20:16-Bilanz an Position eins aller Ehren wert wäre. Dafür umso mehr bei dessen Bruder Raphael, dem wohl auch durch das zeitaufwendige Pendeln zwischen seinem Studienort Potsdam und Jena etwas die Konstanz fehlte. Und vor allem beim einzigen Nicht-Thüringer im Team, dem Tschechen Rostislav Niezgoda. "Rossi hat sich letzte Saison vielleicht selbst zu viel Druck gemacht und viele knappe Spiele verloren - bei ihm sehe ich das größte Steigerungspotenzial", sagt Merrbach. Der angriffsstarke Rechtshänder wird zunächst nur an Position vier zum Einsatz kommen. Ob sich das als taktischer Vorteil erweist, wird auch von den Leistungen der neuen Nummer zwei, Martin Ewert, abhängen. Das aggressive Kurznoppen-Blockspiel des 21-Jährigen könnte sich dabei gleichzeitig als größte Stärke und Schwäche erweisen. Wer sich nicht darauf einstellen kann, gerät auf die Verliererstraße. Wer es kann, hat oft leichtes Spiel. Komplettiert wird die Mannschaft vom ehrgeizigen Routinier Jörg Leutbecher, der zu den Heimspielen extra aus der Thüringer Rhön anreist und Thilo Merrbach selbst. Der Kapitän hat sich wie bereits in der vergangenen Saison eine klar positive Bilanz im mittleren Paarkreuz vorgenommen.

Bei aller konzentrierter Vorbereitung ist bei Schott die Vorfreude bereits heute deutlich zu spüren. Es locken spannende Vergleiche mit Staffelfavorit TSV Besse, mit den alten Rivalen aus Gießen oder dem ehemaligen Bundesligaspieler Michal Dziubanski, der für Fulda Maberzell III zum Schläger greift. Noch viel interessanter dürfte allerdings eine Frage sein: Wer ist in Thüringen die Nummer zwei hinter Zweitligist Post Mühlhausen? Mit dem Bischlebener SV, Post Zeulenroda und dem mit vier Spielern aus Osteuropa gespickten Team des SSV Schlotheim gehen neben Schott Jena erstmals drei weitere Teams aus dem Freistaat an den Start. Somit geht es auch um jede Menge Prestige. Vor diesem Hintergrund ist Thilo Merrbach noch ein weiteres Ziel wichtig: „Wir wollen unseren Zuschauerschnitt weiter steigern." Zwischen 30 und 80 Zuschauer kamen letzte Saison zu den Heimspielen - mindestens 100 könnte selbst die kleine Kastanienschul-Turnhalle durchaus verkraften.
 

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