Königstein im Taunus. Die Deutschen Meisterschaften der Leistungsklassen sind nun abgeschlossen. Bei tropischen Hallentemperaturen wurde über zwei Turniertage in drei Leistungskategorien im Damen- und Herreneinzel sowie in der Doppelkonkurrenz ein Leistungsentscheid durchgeführt. Der Thüringer Tischtennisverband wurde u. a. vom Neuzugang des SV Schott Jena, Maria Schiefner, in der Leistungsklasse A der Damen (QTTR-Wert von 1500 bis 1700 Punkte) vertreten. Ganz zur Freude von Schiefner wurde sie von Thüringens Landesmeisterin Katharina Bondarenko-Getz im Turnierverlauf gecoacht und unterstützt.
Schiefner startete gut in den Turnierverlauf. Mit einem 3:0 Sieg über Mona Brock vom Tischtennisverband Baden-Württemberg konnte sich Schiefner gegen die erste kurze Noppenspielerin behaupten. Nach dem Spiel hatte Schiefner eine vierstündige Pause, aufgrund einer Dreiergruppe. Im zweiten Einzelspiel hatte Schiefner Probleme durch die lange Pause zwischen den Spielen und die unzureichende Einspielphase. Die Unsicherheit machte sich stark bei den Noppenbällen der langen Noppe von Gegnerin Kerstin Werner des bayerischen Tischtennisverbandes, bemerkbar. Das tischnahe Spiel mit der langen Noppe war Schiefner nicht gewohnt. Unglücklicherweise schaffte es Schiefner nicht bei drei sehr knappen Sätzen ihrer Gegnerin einen Satz abzunehmen. Auch ihre Betreuerin spürte sichtlich ihre Unzufriedenheit. Das Spiel gewann Werner mit 3:0.
Trotzdem konnte Schiefner als Zweitplatzierte die Gruppenphase überstehen und traf im Achtelfinale auf Teresa Ströher.
Die Spielerin des WTTV war ebenfalls eine Noppenspielerin. „Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber mit der Fülle an Materialspielerinnen in der Damenkonkurrenz A war ich sichtlich überfordert.“, so Schiefner. Auch in diesem Spiel war Schiefner sehr verunsichert. Auf die aggressiven Druckschupfbälle der kurzen Noppe auf der Rückhandseite der Gegnerin hatte Schiefner keine passende Antwort. „Meine Topspinbewegung war oft zu lang, sodass ich viele Angriffsschläge über die Tischtennisplatte hinweggezogen habe.“ Im ersten Satz konnte Schiefner noch gut mithalten und verlor knapp die Verlängerung des Satzes. Im Anschluss spielte Ströher, die an der Tischtennisschule Zugbrücke Grenzau trainiert, fantastische Bälle, sodass sie mit 3:0 glatt gegen Schiefner siegen konnte.
Auch in der Doppelpartie ging Schiefners Noppenkrimi weiter. Ihre Doppelpartnerin, Martina Krause vom bayerischen Tischtennisverband, ging gleich mit zwei kurzen Noppenbelägen an den Start. Schiefner und Krause konnten eine 2:0 Satz-Führung leider nicht für sich entscheiden und unterlagen knapp den Spielerinnen Hamel und Kronich.
Den Turnierverlauf hatte sich Schiefner sichtlich anders vorgestellt. Die 34-jährige Spielerin nahm die Spielerfahrung mit Humor, auch wenn sie sich bei dem Turnier mehr erhofft hatte. „Ich war wirklich erschrocken, wie fassettenreich die anderen Damen der anderen Tischtennisverbände spielen. In der nächsten Zeit werde ich versuchen, meine Defizite im Materialspiel zu beheben. Dazu fehlen mir nur noch die passenden Trainingspartner:innen, lachte Schiefner. Falls ein:e Materialspieler:in Interesse an Trainingseinheiten mit mir hat, würde ich mich freuen.“ Die erfahrene Spielerin konnte als einzige:r Spieler:in aus Thüringen in die Hauptrunde einziehen und nahm die lehrreiche Erfahrung am vergangenen Wochenende mit. Auch Katharina Bondarenko-Getz hatte sichtlich Spaß bei ihren ersten Erfahrungen als Betreuerin. Beide Spielerinnen werden ihre Trainer- und Spielererfahrungen künftig weiter ausbauen und weitere Turniere gemeinsam bestreiten.