Organisatoren und Teilnehmer zufrieden mit Verlauf der 1. „JOOLA Jena Junior Team Trophy”
„Ich habe noch nie ein Turnier in dieser Größenordnung erlebt, bei dem es so fair zuging. Es gab nie eine ernste Streitsituation und dafür kann ich euch allen nur Danke sagen.“ Andreas Amend, seines Zeichens Tischtennis-Abteilungsleiter beim SV Schott und Hauptorganisator der 1. JOOLA Jena Junior Team Trophy“ verpackte bereits in seine kurze Abschiedsansprache an die rund 300 Spieler und Betreuer aus ganz Deutschland, China, Russland, Rumänien und der Schweiz ein erstes Fazit: Die Premiere des größten Nachwuchsturniers in der Geschichte des Jenaer Tischtennissports war ein Erfolg – trotz großer organisatorischer Herausforderung bei der Gestaltung des eng gestrickten Zeitplans.
Fast 1000 Spiele an 20 Tischen von Spielern in 16 verschiedenen Klassen zügig über die Bühne bringen; sämtliche Ergebnisse schnell aushängen und ins Internet stellen; Organisation von Verpflegung, Unterkünften, der Abendveranstaltungen im Winzerlaer Jugendzentrum „Hugo“ sowie Auf- und Abbau; Transfer der ausländischen Teams von den Flughäfen Berlin und Frankfurt nach Jena und vieles mehr: Die rund 30 Helfer vom SV Schott mussten an den drei Turniertagen in und um die neue Drei-Felder-Halle der Berufsschule Göschwitz gleich in mehrfacher Hinsicht den Durchblick behalten. Damit sich die Sportler ausschließlich mit dem Wesentlichen beschäftigen konnten – Tischtennis auf teilweise sehr hohem Niveau und fast immer vielen Emotionen.
Nirgends wurden Siege so gefeiert und nach Niederlagen derart bittere Tränen vergossen wie in den jüngsten Altersklassen. Bei den Jungs bis 11 Jahre zum Beispiel strahlte der chinesische Publikumsliebling Li Weijiang über beide Ohren, nachdem er sein Finale gegen Alexandru Ignat aus Lugoj (Rumänien) klar gewonnen hatte. Die Trauer über das verlorene Mannschaftsendspiel vom Sonntag war da schon vergessen. Da hatte der kleine Li seine beiden Einzel zwar auch gewonnen, aber seinen Teamkameraden konnte er gegen die starken Jungs aus Bargteheide (Schleswig-Holstein) nicht zum Sieg verhelfen – trotz lautstarker Anfeuerung und gestenreicher Ansprachen in den Satzpausen.
Die mit Abstand stärkste Spielerin des Turniers kam ebenfalls aus dem Reich der Mitte. Liu Yunci, 14 Jahre alt, demonstrierte ein derart druckvolles und gleichermaßen sicheres Angriffstischtennis, dass sich das Fachpublikum sicher war: Sie hätte mit den besten Jungs des Turniers absolut mithalten können.
Die meisten Siege und Podestplätze gingen allerdings nicht an Tischtennis-Großmacht China, sondern an eine Skifahrernation. Der Ostschweizerische TT-Verband hatte ein großes und gleichermaßen starkes Aufgebot nach Jena geschickt und wurde für die weite Anreise belohnt. Die Teams in der Altersklassen Schüler A und Schülerinnen A (1. bzw. 2. Platz), Pekka Pelz (1. Platz Jungen Jg. 2000), Lars Posch (2. Platz Jungen Jg. 1999), Noel Meienberger (3. Platz Jungen Jg. 1998), Dennis Bernhard (1. Platz Jungen Jg. 94/95) und Celine Reuß (2. Platz Mädchen Jg. 1997) können allesamt mit Urkunden und Gutscheinen die Heimreise antreten.
Sehen lassen konnte sich durchaus auch die Bilanz der Thüringer Starter. Fiel die für Gastgeber SV Schott mit zwei zweiten Plätzen durch die Jungen-Mannschaft (Jg. 94/95) und Leonard Süß im Einzel (Jg. 97) noch durchwachsen aus, hatten die Kaderspieler vom TTTV allen Grund zum Jubeln. Den ersten Erfolg fuhr das A-Schüler-Team mit den beiden Eisenberger Talenten Kevin und Nico Meierhof sowie Andreas Wenzel aus Nordhausen mit dem Finalsieg am Sonntag über Berlin Spandau ein. Am Montag überzeugten erneut Nico Meierhof (1. Platz Jungen Jg. 99) sowie Katharina Overhoff (1. Platz Mädchen Jg. 98) und Patricia Jarsetz (2. Platz Mädchen Jg. 94).
Den meisten Applaus bekamen indes zwei junge Frauen vom TTC Fortuna Passau. Elisabeth Schanzer und Johanna Antes gewannen nicht nur den Teamwettbewerb bei den Schülerinnen A (Jg. 97/98), sondern machten auch bei den beiden Abendveranstaltungen im Jugendzentrum „Hugo“ die beste Figur. Bei der Teampräsentation am Samstagabend gab es die Höchstpunktzahl für einen gekonnt vorgetragenen Bayrisch-Kurs und auch beim Karaoke-Wettbewerb am Sonntag kam die Jury an Elisabeth und Johanna nicht vorbei. Ihre Interpretation von Adeles „Someone like you“ war gesanglich mit Abstand der beste.
Wenngleich die Konkurrenz nicht zu unterschätzen war. Julian Mohr aus Frankfurt, amtierender Deutscher Jugendmeister im Doppel, hatte sich mit Teamkamerad Hassan Hosseini ebenfalls einen anspruchsvollen Song ausgesucht. Bei „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo saß zwar nicht jeder Ton, dafür stimmte die Gesamtperformance umso mehr.