1. und 2. Männermannschaft bestreiten zum Saisonauftakt ein schweres Doppelspielwochenende gegen Teams aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Derby am Sonntag in Zeulenroda. Damen ebenfalls doppelt am Start
Sachsen statt Hessen, Bayern statt Saarland, Sachsen-Anhalt statt Rheinland-Pfalz: Nach der Regional- und Oberligareform des Deutschen Tischtennis-Bundes kann sich der SV Schott in den nächsten Monaten auf Herausforderungen gegen fast gänzlich unbekannte Teams freuen. Zum Saisonauftakt in der neu geschaffenen Regionalliga Süd führt die Reise an diesem Samstag nach Biederitz bei Magdeburg. Am Sonntag haben die Jenaer Heimrecht, wenn sich der SSV Landsberg um 14 Uhr in der Kastanienschul-Turnhalle vorstellt.
"Wir sind gespannt auf die neue Liga – auch wenn wir derzeit noch nicht so recht wissen, wie stark sie sein wird“, sagt Schott-Kapitän Carlos Lang. Schwer einzuschätzen ist nicht zuletzt die Stärke der eigenen Mannschaft denn gleich drei Spieler mussten ausgetauscht werden. Schmerzlich vermisst wird beim SV Schott Eigengewächs Leonard Süß. Der ehemalige Schüler-Nationalspieler ist vor einigen Wochen nach Baden-Württemberg umgezogen. Er bestreitet nun seine Punktspiele in der Regionalliga Südwest für den TTC Bietigheim-Bissingen und trainiert am Liebherr Masters College in Ochenshausen. „So ein Angebot bekommt man nur einmal im Leben“, begründet Vater Ronald Schmidt "Leos" Entscheidung, sich einer neuen sportlichen Herausforderung zu stellen. Im Leistungszentrum der schwäbischen Tischtennis-Hochburg trainiert Süß täglich mit Bundesliga-Akteuren und einigen der weltweit besten Nachwuchsspieler. Zeitlich ist das Training perfekt auf den Unterricht abgestimmt – die Ziele Schulabschluss und Ausbildung, so die Hoffnung, lassen sich hier ideal mit dem Leistungssport vereinbaren. Vielleicht auch deshalb, weil Leo nicht in einem Internat, sondern bei Trainer Dimitrij Mazunov und dessen Familie wohnen wird. Abteilungsleiter Andreas Amend betonte trotz des für den SV Schott sehr schmerzlichen Verlustes bereits kurz vor der Sommerpause: Wenn Leo eines Tages zurückkehren möchte, stehen ihm in Jena alle Türen offen.
Neben Leonard Süß haben auch Pavol Mego und Martin Ewert den SV Schott nach Ende der letzten Saison verlassen. Mego, der Student aus dem slowakischen Nitra, der in seinen zwei Jahren in Jena viele Symphatien gesammelt hat, geht in der neuen Saison für den Thüringer Oberligisten SSV Schlotheim an den Start. Ewert, der aus beruflichen Gründen kürzer treten muss, schlägt in der Bezirksliga für OTG Gera auf. Für Süß, Mego und Ewert kehren ehemalige Leistungsträger der ersten Mannschaft nun zurück ins Team: Chris Albrecht und "Rossi" Niezgoda. Während der routinierte Tscheche gemeinsam mit Youngster Nico Meierhof das untere Paarkreuz bildet, stellen sich Chris Albrecht und Carlos Lang der sportlichen Herausforderung an Position 3 und 4. Auf das starke obere Paarkreuz der vergangenen Saison kann der SV Schott auch in diesem Jahr zählen: Nico Stehle und Nemanja Ignjatov bleiben dem Verein erhalten. "Spielen wir durchschnittlich, landen wir im Mittelfeld, läuft es gut, spielen wir vorn mit", schätzt Carlos Lang. Von der Papierform her unschlagbar dürfte lediglich die Bundesliga-Reserve des Post SV Mühlhausen sein. Vor den ersten beiden Spielen gegen Biederitz und Landsberg ist der Optimismus allerdings noch ein wenig getrübt: Chris Albrecht ist nach einer Meniskus-Verletzung zwar wieder ins Training eingestiegen, dürfte an diesem Wochenende von seiner Bestform allerdings noch ein Stück entfernt sein und auch Carlos Lang musste am vergangenen Wochenende Ellenbogenprobleme beklagen.
Ein klein wenig im Schatten der 1. Mannschaft, aber mit mindestens genauso viel Vorfreude bestreitet die 2. Männermannschaft des SV Schott an diesem Wochenende ihren Saisonauftakt in der ebenfalls neu ins Leben gerufenen Oberliga Mitte. Am Samstag um 14 Uhr wartet auf Schott II eine gleichermaßen schwierige wie interessante Aufgabe im Erzgebirge: Gegner Elektronik Gornsdorf ist mehrfacher DDR-Meister -- die Stars von einst wie der 80-fache Nationalspieler Dieter Stöckel gehören heute in ihren jeweiligen Altersklassen zu den stärksten Senioren Deutschlands. Am Sonntag kommt es nach einjähriger Pause wieder zu einem ostthüringer Derby in der Oberliga -- um 10 Uhr muss die Regionalligareserve beim Post SV Zeulenroda ran. Ganz nebenbei sorgt die Mannschaft für ein Novum: Phillip Schädlich (Altenburg), Sebastian Carl (Sömmerda), Thilo Merrbach (Friedrichroda), Kevin Meierhof (Eisenberg), Marius Marth (Erfurt) und Jan Schmidt (Barchfeld) stammen alle aus Thüringen. Das hat es bei einem überregional spielenden Team des SV Schott bislang noch nicht gegeben.
Nach geglücktem Saisonstart (8:5-Erfolg beim LTTV leutzscher Füchse II) sind auch die Damen in der Regionalliga Süd an diesem Wochenende doppelt im Einsatz. Am Samstag steht um 13 Uhr das Gastspiel beim ESV Lok Zwickau an ehe am Sonntag um 10 Uhr das erste Heimspiel der Saison gegen den TSV Schwabhausen III folgt. Unbedingt will das junge Team auch an diesem Wochenende punkten.